„dieser Raum ist nicht einer – es sind viele“
Schauraum und Werkraum. Atelier und Galerie. Labor und Spielwiese. Ein bespielbarer Interaktionsraum verschiedener Disziplinen und Genres.
Ein Zwischenraum von Design und Kunst.


 

Andrea Seidling_trans-sicht 01

stadtikonen als ketzerische bildspuren lichter werden zu kratzern, reflexionen zu löchern, orte zu erinnerungen
Die Arbeitsweise ist ungewöhnlich, die Bilder sind es auch. Der Fotoapparat wird vorzugsweise in der Nacht zur Hand genommen, auf zu dieser Stunde übliches Blitzlicht und Stativ wird verzichtet. Die noch vorhandenen Lichter, ihre Bewegungen und die Bewegung der Kamera sind die Regisseure der Bilder. Dass einem diese Aufnahmen trotz Unschärfe, Lichtkratzer, Verwischung und Farbverfremdung mitunter bekannt vorkommen, an etwas zu erinnern scheinen, liegt an den Objekten: „Stadtikonen“ nennt die ausgebildete Architektin Andrea Seidling jene millionenfach gesehenen und fotografierten „Wahrzeichen “ Bilder, die sie in der Reihe „trans-sichtbar_01“ ketzerischen Verwandlungen unterzieht. Das Rockefeller-Center hängt als von digitalen Pixeln umringtes Geisterhaus in der nächtlichen Stadtkulisse, die Kuppel des Berliner Fernsehturms schwebt als Ufo über dem Alexanderplatz und die Vorhänge des Palazzo Contarini in Venedig werden von einem Lichtreißverschluss zusammengehalten. Die Bilder von Andrea Seidling sind ein bewusstes und mehrfaches Statement gegen die eindeutige Zuordnung von fotografischem Bild und Objekt. Nicht der Blick vor Ort ist entscheidend, sondern das auf der Filmhaut durch „fehlerhaft“
durchgeführte Prozesse hinterlassene Bild.

seidling@gmx.at